Ein wirkliches Abenteuer habe ich mir selbst eingebrockt, als ich zu der lieben Johanna nach Athen geflogen bin. Da ich zum zweiten Mal auf dieser Reise fast meinen Flug verpasst hatte.
Jedoch erstmal von Anfang an: Die Hinreise verlief echt entspannt. Jeder, der mal vor der Entscheidung steht, einen Inlandsflug in Griechenland anzutreten oder nicht, dem empfehle ich es aus ganzem Herzen. Man fliegt so tief, dass man jede einzelne Insel erkennen und von oben sehen kann. Meine Stirn klebte während des gesamten Flugs am Fenster, während mein Handy mit Google Maps auf meinem Oberschenkel lag, während ich auf Google Maps mitverfolgte, welche Insel gerade unter mir lag.


Athen selbst war dann das komplette Gegenteil: riesig und laut. Sie haben such tatsächlich Mühe gegeben, es Touristen besonders schwer zu machen. Als wäre es nicht genug, dass alles und überall mit diesen Hieroglyphen ausgeschildert ist – und kaum etwas auf Englisch – habe ich mich echt verloren gefühlt. Nachdem mir bei einem Infostand ein älterer Herr mit ausgedruckten, laminierten Bildchen von den verschiedenen Stationen versuchte, den Weg zu erklären, und mir nebenbei noch drei Stadtkarten in die Hand drückte, war ich endgültig verwirrt.
Ich habe es dann doch geschafft, zu Johannas Arbeit zu gelangen.
Johanna musste vormittags arbeiten aber ich machte es mir alleine schön. Brachte sie zur Arbeit und macht mich dann auf den Weg alle Touri-Must-Sees abzuklappern. Mit dem Metro Netz war ich schnell vertraut und so ging’s wir mich mitten rein ins gewirr. Den Hephaistos Tempel fand ich besonders toll. Kultur Käffchen, Schlendern und die Zeit vergeht im Fluge. Mit Johanna dann gab es jede Menge Pommes mit Feta und ganz schön viel zu erzählen.


Es war einfach schön, Johanna wiederzusehen. Sie hat meinen ganzen Respekt – allein in ein fremdes Land zu ziehen, ohne je zuvor dort gewesen zu sein, und in eines, in dem man selbst ein neues Alphabet lernen müsste.
Da Johanna sich gerade noch nach einer Wohnung umsieht, erkundeten wir verschiedene Viertel – und fanden dabei ein wirklich schönes. Es gab Eiskaffee, Sudoku, Weintrauben von freundlichen griechischen Opis und eine ziemlich verrückte Frau mit einem Secondhandladen, in den wir uns irgendwie verirrten.


Natürlich standen auch die obligatorischen Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Die 40 € Eintrittspreis blieben uns glücklicherweise erspart, da wir unter 25 waren. So erlebten wir den Sonnenuntergang an der Akropolis, besuchten das Parlament und das Agora-Museum. Johanna zeigte mir ihre Lieblingsorte, und im „Jumbo“ – einem genialen Laden, den es unbedingt auch in Deutschland geben sollte – kauften wir gefühlt eine halbe Wohnungseinrichtung.


Die Zeit verging viel zu schnell, und so stand ich am Montagmorgen um 6:30 Uhr in der Metro, als Johanna mich verabschiedete. Doch dann kam etwas dazwischen, und ich musste die Bahn auf halber Strecke verlassen. Problem: Es fährt nur eine Metro pro Stunde. Würde ich warten, würde ich meinen Flug verpassen. Also suchte ich auf Google Maps nach einer alternativen Route – und fand tatsächlich eine, die mich irgendwie zum Flughafen bringen sollte. Es war die stressigste Anfahrt seit Langem, aber am Ende schaffte ich es gerade noch rechtzeitig zum Flug.


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